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URLs in Fließtext integrieren

 

Im Zeitalter der Digitalisierung wird in Publikationen gern auf Websites[1] verwiesen. Enthalten digitale Texte als Hyperlink formatierte Webadressen, sind diese direkt anklickbar. Damit einerseits der Lesefluss durch die Linkintegration nicht übermäßig gestört wird und andererseits auch die richtige Website erscheint, gibt es ein paar Dinge zu beachten.

 

WANN GROSS UND WANN KLEIN?

Hier lautet die Devise: Übertragen Sie die Groß- und Kleinschreibung der Webadresse so, wie sie in der Browserzeile angezeigt wird. Das bedeutet, dass der erste Buchstabe einer URL auch am Satzanfang immer kleingeschrieben wird. Dabei ist es unerheblich, ob Sie den Link mit „http(s)://“ und/oder „www.“ anführen oder beides weglassen, etwa: https://www.duden.de | www.duden.de | duden.de. Anders verhält es sich bei Pfadergänzungen, die manchmal Großbuchstaben enthalten. Diese sollten Sie unbedingt beibehalten, da nur so der richtige Seitenaufruf gewährleistet ist. Ein Beispiel ist www.duden.de/Stellenausschreibungen – diese URL führt nur zum gewünschten Ziel, wenn „Stellenausschreibungen“ großgeschrieben wird, vgl. www.duden.de/stellenausschreibungen.

 

KÜRZEN ERLAUBT!

Lange URLs hemmen den Lesefluss. Es ist also ratsam, bei ihrer Nennung zumindest auf das „http(s)://“ zu verzichten, wenn sie im Fließtext oder an exponierten Stellen wie Störern vorkommen. Es spricht zudem nichts dagegen, auch das „www.“ wegzulassen. In Fußnoten hingegen steht meist die Langform. Im Web kann alternativ ein Linktext verwendet werden, beispielsweise um auf einen Blog zu verweisen. Hier ist es gar nicht notwendig, eine URL im Klartext anzugeben. Jedoch sollte der Linktext etwa durch Unterstreichung als anklickbar gekennzeichnet sein.

 

WAS PASSIERT BEIM ZEILENUMBRUCH?

Für URLs gibt es in puncto Umbruch eigene Regeln. Vor allem in gedruckten Texten entstehen leicht Missverständnisse, wenn eine URL am Zeilenende einen Trennstrich erhält, der in der Webadresse eigentlich gar nicht vorkommt. Wird die URL dann so abgetippt, kommt es im Browser folglich zu einer Fehlermeldung, wie es zum Beispiel hier der Fall ist: https://shop.duden.de/collections/worter-
bucher-und-sprache

 

Ratsam ist also, nur an Bindestrichen umzubrechen, die Teil der URL sind. Eindeutiger ist es, wenn der Umbruch hinter einem Schrägstrich erfolgt:
https://shop.duden.de/collections/

worterbucher-und-sprache

 

Fügt sich die Schrägstrichvariante aufgrund der Zeilenlänge nicht gut ins Layout ein und bietet sich auch kein Bindestrich für einen sauberen Schnitt an, ist es vertretbar, mitten im Wort umzubrechen, möglichst silbenweise. Dann aber bitte ohne Trennstrich:
https://shop.duden.de/collections/worter

bucher-und-sprache

 

MIT SCHLUSSPUNKT ODER OHNE?

Bei der Frage, ob am Satzende hinter einer Webadresse ein Punkt gesetzt wird, herrscht oft Uneinigkeit. Viele Lektorinnen und Lektoren beharren auf dem Schlusspunkt nach einer URL, Grafikabteilungen tilgen ihn jedoch meist ungerührt. Das sagt der Duden dazu:

 

„Stehen URLs oder E-Mail-Adressen am Ende eines Satzes, wird der Punkt als Satzschlusszeichen gesetzt. Bei allein stehenden URLs oder E-Mail-Adressen nach einem Doppelpunkt kann er entfallen.“[2]

 

Ich persönlich richte mich diesbezüglich nach dem Wunsch der Auftraggebenden und halte es für vertretbar, am Absatzende auf den Schlusspunkt nach einer URL zu verzichten (egal ob ein Doppelpunkt vorangeht oder nicht). Mitten im Fließtext ist der Punkt jedoch in jedem Fall unentbehrlich, sofern direkt ein neuer Satz anschließt.

SONSTIGE SATZZEICHEN …

… sind ebenso wie der Schlusspunkt nicht Bestandteil der Webadresse, das heißt, sie sind von deren Formatierung ausgenommen. Ist die URL beispielsweise gefettet, unterstrichen oder farbig hervorgehoben, dann gilt diese Auszeichnung nicht für die direkt anschließenden Satzzeichen. Beispiel: Weitere Infos auf duden.de, korrekturen.de oder blog.leo.org!

Bei einem Linktext hingegen kann ein Satzzeichen inhaltlich dazugehören, dann wird dessen Formatierung angeglichen: Die Quizshow Wer wird Millionär? gibt es seit 1999.

Quelle: duden.de/sprachwissen

 


[1] Es macht übrigens einen Unterschied, ob Sie von einer „Website“ oder einer „Webseite“ sprechen. Eine Website bezeichnet laut Duden „sämtliche hinter einer Internetadresse stehenden Seiten“ – während die einzelne Webseite „Bestandteil einer Website“ ist.